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„Älter werden und alt sein“ – Eine BR2-Sendung über Wandel und neue Perspektiven

Live im BR-Studio: Sabine L. Distler als Expertin zu Gast

In der BR2-Live-Sendung „Nah dran“ drehte sich am 25.11.2025 alles um das Thema „Älter werden und alt sein“. Sabine L. Distler, Gerontologin und Gründerin von Curatorium Altern gestalten, war als Expertin zu Gast bei Moderator Uli Knapp. Gemeinsam sprachen sie darüber, wie sich das Leben im Alter verändert. Die Sendung bot einen direkten und sehr nahbaren Blick auf eine Lebensphase voller Wandel, Chancen und neuer Perspektiven.

Übergänge und neue Freiräume im Alter

Im Gespräch wurde schnell klar: Viele Menschen erleben das Älterwerden als eine Zeit des Übergangs. Sie verabschieden sich aus dem Erwerbsleben, gewinnen neue Freiräume und fragen sich, wie sie die kommenden Jahre gestalten wollen. Zahlreiche Hörer:innen meldeten sich per Telefon und E-Mail und schilderten ihre Erfahrungen. Viele nutzen diese Phase, um den eigenen Lebensweg neu zu betrachten und mutig neue Kapitel zu beginnen.

Warum soziale Teilhabe so wichtig ist

Die Sendung zeigte sehr deutlich, wie stark soziale Beziehungen und Teilhabe die Lebensqualität im Alter beeinflussen. Engagement, kulturelle Aktivitäten, Bewegung und gemeinsame Erlebnisse stärken das Wohlbefinden. Offene Treffpunkte und kreative Angebote ermöglichen Begegnung, schaffen Struktur und helfen, Einsamkeit zu vermeiden.

Herausforderungen: Gesundheit, Verluste und Demenz

Natürlich sprachen die Gäste auch über Herausforderungen, die mit dem Altwerden verbunden sein können. Gesundheitliche Einschränkungen, Verluste, Unsicherheiten oder eine beginnende Demenz prägen viele Lebensläufe. Gleichzeitig betonten Distler und die Hörer:innen, wie stark ein unterstützendes Umfeld wirkt. Gute Strukturen, Respekt und Sensibilität tragen dazu bei, Würde und Selbstbestimmung zu sichern.

Ein neues Bild vom Alter

Viele Hörer:innen kritisierten – wie Sabine L. Distler – stereotype Altersbilder. Zu oft werde Alter mit Rückzug, Schwäche oder Abbau verbunden. Die Sendung zeigte ein anderes Bild: Altern ist vielfältig. Es kann eine Zeit des Aufbruchs, der Neuorientierung und des aktiven Gestaltens sein, z.B. SeniorCLASS. Zahlreiche ältere Menschen engagieren sich, entdecken neue Kreativität oder entwickeln Projekte, die ihr Umfeld bereichern.

Gerontologisches Fazit

Altern ist ein Entwicklungsprozess.
Es bleibt eine Zeit des Lernens, der Veränderung und des Wachstums.

Teilhabe stärkt Gesundheit.
Soziale Kontakte, Kultur, Bewegung und Lernen fördern körperliche, psychische und kognitive Gesundheit.

Altern verläuft individuell.
Biografien, Lebensbedingungen und soziale Netze beeinflussen jede Person unterschiedlich. Vielfalt ist Normalität.

Niedrigschwellige Angebote sind zentral.
Begegnungsorte, Kulturangebote und unterstützende Strukturen ermöglichen ein gutes, selbstbestimmtes Leben im Alter.

Demenz erfordert Sichtbarkeit und Sensibilität.
Demenzsensible Räume und Angebote sichern Teilhabe und ermöglichen Zugehörigkeit.


Insgesamt zeigte die Sendung ein hoffnungsvolles und realistisches Bild des Alters: eine Lebensphase mit Herausforderungen, aber vor allem mit großen Möglichkeiten. Wer älter wird, gestaltet weiter – mit Erfahrung, Neugier und dem Wunsch nach Verbundenheit.