Renaissanceflair, gelebtes Miteinander und frischer Wind für seniorenfreundliche Ideen – all das verbindet sich in Neuburg an der Donau auf besondere Weise. Überragt vom prächtigen Renaissanceschloss entfaltet sich hier ein Engagement, das sowohl Geschichte ehrt als auch Zukunft gestaltet.
Kürzlich trafen sich die Fachstelle Demenz und Pflege Oberbayern sowie das Curatorium Altern gestalten mit engagierten Akteurinnen der Region zu einem inspirierenden Austausch. Mit dabei: Birgit Bittl (Seniorenberatung), Anna Gobleder und Daniela Schläfer (Pflegestützpunkt) sowie Natascha Klenk (Wohnberatung). Ihr gemeinsames Ziel: Älteren Menschen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ein Leben in der eigenen Häuslichkeit zu ermöglichen – gut informiert, gut begleitet und kulturell eingebunden.
Starkes Netzwerk direkt im Geriatriezentrum
Rund um das Geriatriezentrum Neuburg ist ein eng abgestimmtes und gut funktionierendes Netzwerk entstanden. Hier arbeiten Pflegestützpunkt, Wohnberatung und Seniorenberatung nicht nebeneinander, sondern miteinander – Hand in Hand. Die Wege sind kurz, der Austausch ist direkt, und das gemeinsame Anliegen ist klar: Ältere Menschen und ihre Angehörigen sollen frühzeitig sowie niedrigschwellig Informationen und Orientierung erhalten, damit sie möglichst lange selbstbestimmt in ihrer vertrauten Umgebung leben können.
Besonderer Moment im Rosengarten
Ein besonderer Höhepunkt des Treffens war die Übergabe der Urkunde an Birgit Bittl für ihre Teilnahme am Starterkurs „Kultur, Vielfalt & Älterwerden in Oberbayern“. Im blühenden Innenhof des Geriatriezentrums nahm sie ihr Zertifikat entgegen – ein sichtbares Zeichen der Anerkennung und Motivation für weiteres Engagement. Mit ihrer Teilnahme wurde sie in das bayernweite Netzwerk Dialog: Kultur & Demenz aufgenommen und setzt damit ein klares Zeichen: für mehr kulturelle Teilhabe, für das Zusammendenken von Beratung und Kultur sowie für einen offenen, inklusiven Blick auf das Alter.
Kreative Ideen aus der Region – direkt aus der Praxis
Ideen wurden nicht erst nach der Urkundenverleihung gesammelt – sie waren von Beginn an Teil des gemeinsamen Austauschs. Dabei kamen sie direkt aus der Praxis: von Fachfrauen, die die Region, die Menschen und deren Bedürfnisse genau kennen.
Warum also nicht demenzsensible Führungen im Spargelmuseum, im Haus im Moos oder im Freilichtmuseum organisieren? Oder Besuche bei Proben des Kammerorchesters, im historischen Heimatmuseum oder bei regionalen Chören ermöglichen? All diese Orte bieten Potenzial für kulturelle Teilhabe – sofern man passende Zugänge schafft.
Auch das Kino rückte in den Fokus: Die Idee, das inklusive Format SilberFILM nach Neuburg zu bringen, sorgte für Begeisterung. Dieses besondere Filmangebot ist speziell auf ältere Menschen abgestimmt – mit angepasster Lautstärke, ausreichend Platz, verständlichen Filmen und herzlicher Begleitung. Ein Besuch, der nicht nur unterhält, sondern auch Gemeinschaft stiftet.
Stärkung des Ehrenamts und konkrete nächste Schritte
Ein weiteres zentrales Thema war die Stärkung des Ehrenamts. Schulungen für engagierte Freiwillige sowie sogenannte Kulturpatinnen und -paten könnten künftig eine wichtige Rolle spielen. Sie begleiten ältere Menschen zu kulturellen Veranstaltungen – ob ins Museum, zum Konzert oder eben ins Kino. So entstehen verbindende Brücken zwischen Angeboten und Zielgruppen – wohnortnah, persönlich und nachhaltig.
Neuburg-Schrobenhausen: Ein Landkreis mit Potenzial
Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ist auf dem Weg, Kultur, Beratung und Teilhabe enger zu verknüpfen. Mit engagierten Akteurinnen, einem starken Netzwerk und der Bereitschaft zur Zusammenarbeit ist die Region gut aufgestellt – für eine altersfreundliche Zukunft, die alle mitnimmt.
Im Rahmen der Qualifizierungsmaßnahme erhielt Birgit Bittl zudem eine Schulung zum/zur Demenz Partner*in, die von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz (DAlzG) im Rahmen der Initiative Demenz Partner entwickelt wurde.
Bild 1 von links: Anna Gobleder, Daniela Schläfer (Pflegestützpunkt), Sabine L. Distler (Curatorium Altern gestalten), Birgit Bittl (Seniorenberatung), Natascha Klenk (Wohnberatung), Gabriele Kuhn, Katharina Bayer (Fachstelle für Demenz und Pflege Oberbayern)
Kontakt & weitere Informationen
Birgit Bittl
Seniorenberatung im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen
Bahnhofstraße 107
86633 Neuburg a.d.Donau
Telefon: 08431 57-543
E-Mail: seniorenarbeit@neuburg-schrobenhausen.de
(c) 2025 – Text & Fotos: Sabine L. Distler, Curatorium Altern gestalten ‑ Dialog: Kultur & Demenz