Im Juni war es so weit: Eva Schelle-Lichtenstern erhielt in Mering ihre Urkunde für die erfolgreiche Teilnahme am Starterkurs Kultur, Vielfalt & Älterwerden. Überbracht wurde sie von Katharina Bayer von der Fachstelle Pflege und Demenz sowie Sabine L. Distler des Curatorium Altern gestalten. Der Besuch bei Frau Schelle-Lichtenstern wurde zu einem inspirierenden Austausch über Lebenswege, Berufung – und die große Kraft des Waldes.
Vielfältige Erfahrungen, ein roter Faden: der Mensch im Mittelpunkt
Eva Schelle-Lichtenstern bringt vieles mit: Sie ist erfahrene Krankenschwester, zertifizierte Erlebnisbäuerin und aktuell als Pflegeberaterin bei der ambulanten Caritas Sozialstation Mering beschäftigt. Ihre Erfahrungen sind so vielfältig wie lebensnah – und zeigen: Ihr Herz schlägt für die Verbindung zwischen Menschen und Natur. Sie organisiert Kindergeburtstage im Wald ebenso leidenschaftlich wie sie Menschen in ihrem Alltag als Pflegeberaterin begleitet. Der Kontakt zu Mensch und Tier zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben.
Anregungen aus dem Starterkurs – und neue Ideen für die Zukunft
Der Starterkurs Kultur, Vielfalt & Älterwerden hat ihr noch einmal ganz neue Impulse gegeben – vor allem im Hinblick auf das Thema Demenz und die Bedeutung von Naturerfahrungen. „Ich möchte die Kraft des Waldes nutzen“, erzählt sie mit leuchtenden Augen – und man glaubt ihr sofort. Ideen hat sie viele: Spaziergänge mit Sinnesübungen, tiergestützte Begegnungen, Naturerfahrungen für Menschen mit Einschränkungen. Immer geht es ihr um das Wohlbefinden, das einfache Dasein – und das, was Natur ohne große Worte vermitteln kann.
Gesundheitsprävention unter freiem Himmel
Im gemeinsamen Gespräch mit Katharina Bayer und Sabine L. Distler wird schnell deutlich: Der Wald ist mehr als nur ein schöner Ort – er ist ein stiller Verbündeter, gerade wenn es um Gesundheitsprävention geht. „Was im Gymnastikraum geübt werden muss, passiert im Wald ganz nebenbei“, sagt eine der Expertinnen – und meint damit die Wirkung auf Körper, Geist und Seele. Das Gehen auf unebenem Boden fördert den Gleichgewichtssinn, die frische Luft beruhigt, das Lichtspiel zwischen den Bäumen wirkt stimmungsaufhellend.
Auch wissenschaftliche Erkenntnisse zum sogenannten Waldbaden bestätigen diese Wirkung: Der Aufenthalt im Wald senkt nachweislich den Blutdruck und den Stresshormonspiegel, stabilisiert das Immunsystem und kann depressive Verstimmungen lindern. Das bewusste Verweilen zwischen Bäumen, das Lauschen von Vogelstimmen, das Wahrnehmen von Düften und Licht – all das aktiviert die Sinne und fördert Achtsamkeit. Gerade für Menschen mit Demenz bietet die Natur einen sicheren, reizarmen Raum, in dem sie sich ohne Leistungsdruck bewegen und positive Sinneseindrücke sammeln können.
Neue Ideen zwischen Erfahrung und Aufbruch
Beim Besuch in Mering wird deutlich, wie viel Potenzial in den Gedanken von Eva Maria Schelle-Lichtenstern steckt. Ihre praktischen Erfahrungen und ihre Ideen zur Verbindung von Natur, dem Älterwerden und sozialem Miteinander treffen auf offene Ohren. Gerade im ländlichen Raum eröffnen sich dadurch neue Wege für kreative, niedrigschwellige Angebote, die Menschen stärken – leise, wirksam und mit beiden Füßen auf dem Waldboden.
Zwischen Wurzeln und Wegen – Zukunftsideen mit Bodenhaftung
Die Urkundenübergabe war nicht nur ein verbindender Abschluss, sondern vielmehr ein Startpunkt für neue Wege. Eva Maria Schelle-Lichtenstern verbindet Fachwissen mit Lebensnähe, Kreativität mit Naturverbundenheit. Ihre Ideen wurzeln im Alltag – und wachsen doch weit darüber hinaus. Der Wald, die Tiere, der direkte Kontakt zu Menschen: All das könnte künftig noch stärker in der Arbeit mit älteren Menschen und Menschen mit Demenz verankert werden. Es bleibt spannend, wohin dieser Weg führt – mit offenen Augen, offenem Herzen und festem Schritt durchs Grün.
Im Rahmen der Qualifizierungsmaßnahme erhielt Eva Maria Schelle-Lichtenstern zudem eine Schulung zum/zur Demenz Partner*in, die von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz (DAlzG) im Rahmen der Initiative Demenz Partner entwickelt wurde.
Bild von links: Eva Maria Schelle-Lichtenstern (Mering), Sabine L. Distler (Curatorium Altern gestalten), Katharina Bayer (Fachstelle für Demenz und Pflege Oberbayern),
Kontakt & weitere Informationen
Eva Maria Schelle-Lichtenstern
Tel. 0179-382-8723
(c) 2025 – Text & Fotos: Sabine L. Distler, Curatorium Altern gestalten ‑ Dialog: Kultur & Demenz