Bei der persönlichen Übergabe der Teilnahme‑Urkunde des virtuellen Starterkurs „Freizeit, Vielfalt & Älterwerden“ stand Susanne Längin vom Mobilen Mediendienst der Münchner Stadtbibliothek im Mittelpunkt. Gemeinsam mit ihr nahmen Gabriele Kuhn und Nathalie Meer (Fachstelle für Demenz und Pflege Oberbayern), Sabine L. Distler und Georg Weigl (Curatorium Altern gestalten) sowie Elisabeth Pittrich (stellvertretende Abteilungsleitung der Sozialen Bibliotheksdienste) und Christina Ulmer (Kulturvermittlerin der Sozialen Bibliotheksdienste) am Austauschtreffen teil.
„Persönlich ist doch immer nochmal ganz anders – und für mich viel lebendiger und inspirierender.“
– Susanne Längin
Medienmobil: Kultur kommt nach Hause
Der Mobile Mediendienst – ein Service der Münchner Stadtbibliothek- richtet sich an Menschen mit körperlichen und psychischen Einschränkungen im Stadtgebiet München, die ihre Stadtteilbibliothek vorübergehend oder gar nicht mehr erreichen können. Fachkräfte bringen Bücher, Filme und Hörmedien direkt in die Wohnungen, beraten individuell und holen die Medien fristgerecht wieder ab – kostenfrei.
„Die persönliche Beratung eröffnet so kulturelle Teilhabe, wo sie sonst nicht möglich wäre.“
– Elisabeth Pittrich
Angebot für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz
Rund 75 % der Menschen mit Demenz werden zu Hause von Familienmitgliedern betreut. Der Pflegealltag ist zeit‑ und kraftintensiv; häufig bleibt weder Muße noch Mobilität, um entlastende Kultur‑ und Bildungsangebote wahrzunehmen.
Mit dieser aufsuchenden Bibliotheksarbeit kommt der Mobile Mediendienst nicht nur in die Privathaushalte, sondern unterstützt auch Pflegende und Therapeuten in Senioreneinrichtungen aller Träger. Dies gelingt mit:
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Kuratierte Medien‑Pakete – thematische Boxen“ mit Büchern, Hörspielen, Filmen und spielerischem Material, das sowohl pflegende Angehörige als auch Menschen mit Demenz anspricht.
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Individuell ausgewählte Medien für die geplanten Aktionen und Therapien der nächsten Wochen
- In einigen Einrichtungen finden regelmäßig Büchertische statt. Hier wählen die Bewohner*innen selbständig aus und kommen ins Gespräch über das Gelesen oder Gehörte.
„Pflegende Angehörige stemmen Tag für Tag eine enorme Aufgabe. Wenn ihnen sorgsam ausgewählte Medien direkt nach Hause gebracht werden – verbunden mit praxisnaher Anleitung –, werden kleine, aber wertvolle Atempausen geschenkt.
– Gabriele Kuhn, Fachstelle für Demenz und Pflege Oberbayern
Personalisierte Medien‑ und Bildungsassistenz als Ausblick
Der Mobile Mediendienst ist schon seit Jahrzehnten ein gut funktionierendes Modell, das eine Bibliothek für Alle zum Ziel hat. Dabei bleibt der Focus auf der Teilhabe und der Vermittlung von Kultur und Information, mit dem Ziel einen Beitrag zum aktiven Gestalten von Lebenszeit im Alter zu leisten. Dies wird immer wichtiger in unserer alternden Gesellschaft.
Zukünftig verändern sich deshalb die Aufgaben des Mobilen Mediendiensts hin zu noch mehr Kommunikation und Aktionen mit den betroffenen Menschen und ihren Angehörigen. Für den Herbst dieses Jahres sind nun verschiedene interaktive Projekte geplant.
(c) 2025 – Text & Fotos: Sabine L. Distler, Curatorium Altern gestalten, Susann Längin, Mobiler Mediendienst ‑ Dialog: Kultur & Demenz