Kulmbach, Ute Hopperdietzel (Fachstelle für Demenz und Pflege Oberfranken), Andrea Boujjia (Geschäftsführerin des Caritasverbandes Kulmbach)
Im Januar 2025 schlossen die Fachstelle für Demenz und Pflege Oberfranken und das Curatorium Altern gestalten den Starterkurs „Kultur, Vielfalt & Älterwerden“ mit insgesamt 17 engagierten Teilnehmenden ab. Der Kurs richtete sich an Vertreter:innen aus Organisationen, Vereinen und Einrichtungen in Oberfranken, die kulturelle, künstlerische, naturbezogene und freizeitpädagogische Angebote für ältere Menschen mit und ohne Demenz auf den Weg bringen wollen.
Andrea Boujjia will Begegnung im ländlichen Raum fördern
Eine der Teilnehmenden war Andrea Boujjia, Geschäftsführerin des Caritasverbandes Kulmbach und gesetzliche Betreuerin. Bei der feierlichen Urkundenübergabe sprach Ute Hopperdietzel von der Fachstelle für Demenz und Pflege Oberfranken mit Frau Boujjia über ihre Pläne nach der Schulung.
Der Café-Bus: Ein mobiler Treffpunkt gegen Einsamkeit
„Die Idee steht bereits, jetzt geht es an die Umsetzung“, erklärte Boujjia. Ziel ist es, besonders ältere Menschen in ländlichen Außenorten des Landkreises Kulmbach zu erreichen – viele von ihnen leben allein, sind wenig mobil und manche haben eine demenzielle Erkrankung. Um drohender Vereinsamung entgegenzuwirken, soll ab Sommer 2025 ein mobiles Begegnungsangebot geschaffen werden: Ein „Café-Bus“, ausgestattet mit Kaffeemaschine und Kuchentheke, soll regelmäßig durch den Landkreis fahren.
Klappstühle, Kaffee und kostenlose Beratung im Grünen
Das geplante Format: In einer zentral gelegenen Marktgemeinde treffen sich die Senior:innen zu einem geselligen Kaffeenachmittag unter freiem Himmel. Klappstühle werden rund um den Bus aufgestellt, Kuchen wird von Ehrenamtlichen gespendet, und die Mitarbeiterinnen des Caritasverbandes – zwei Sozialpädagoginnen der allgemeinen Sozialberatung – stehen für Gespräche und kostenfreie Pflegeberatung zur Verfügung. Auch Angehörige können ihre älteren Familienmitglieder zu dem Treffen bringen und eigene Sitzgelegenheiten mitbringen.
Einladung per Post – und Mut zur Begegnung
Damit das Angebot möglichst viele erreicht, sind Informationsflyer geplant. Zudem sollen alle über 65-Jährigen in den Kirchengemeinden des Landkreises postalisch eingeladen werden. Sollte das Wetter einmal nicht mitspielen, hofft man auf die Unterstützung der Kommunen, geeignete Räume für die Treffen zur Verfügung zu stellen.
„Probieren Sie es aus – und kommen Sie wieder, wenn es Ihnen guttut.“
Mit diesen Worten möchte Andrea Boujjia älteren Menschen Mut machen, sich wieder auf Begegnung und Gemeinschaft einzulassen.
Nächste Schritte
Die Finanzierung des Projekts wird derzeit geprüft. Weitere Informationen sollen rechtzeitig in der Presse veröffentlicht werden.
Im Rahmen der Qualifizierungsmaßnahme erhielt Andrea Boujjia, Geschäftsführerin des Caritasverbandes Kulmbach zudem eine Schulung zum/zur Demenz Partner*in, die von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz (DAlzG) im Rahmen der Initiative Demenz Partner entwickelt wurde.
(c) 2025 – Text & Fotos: Ute Hopperdietzel, Fachstelle Pflege und Demenz Oberfranken ‑ Dialog: Kultur & Demenz