Zusammenarbeit für Sichtbarkeit und Teilhabe
Am 30.4.2024 beendete eine Finissage die ersten Nürnberger Kunstaktionswochen für Älterwerdende, die in einer kooperativen Anstrengung zwischen dem Kunst- und Kulturpädagogisches Zentrum der Museen in Nürnberg (KPZ), dem DUERER-Team des Klinikum Nord und unserer Organisation Curatorium Altern gestalten initialisiert wurden. Diese Veranstaltung markierte den Abschluss eines sechswöchigen Zeitraums, der Kunst in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit für ältere Menschen und insbesondere für Menschen mit Demenz rückte. Gastgeber aller Veranstaltungen war das Kunst- und kulturpädagogische Zentrum Nürnberg im Germanischen Nationalmuseum.
Ein vielfältiges Programm voller Kreativität
Unter dem Motto „Stark durch Kunst“ zeigten die Aktionswochen, wie Kunst und Kunsttherapie als präventive Interventionen und als tägliche Bereicherung dienen können. Die Teilnehmenden, darunter Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Hilfebedarf und deren Angehörige, erlebten ein vielfältiges Programm mit 22 Veranstaltungen. Von geführten Rundgängen durch die Ausstellungen #pflegekunst und „Kunst kennt kein Alter“ über inspirierende Gesprächsrunden mit Beteiligten, der Möglichkeit des freien Gestaltens im offenen Atelier und dem Angebot von speziellen Museumsführungen „Die Kunst des Alterns“ und „Hingeschaut und Mitgemacht“.
Die Künstlerinnen Lana Novikova und Sylvie Ludwig stellten beeindruckende Gemeinschaftswerke vor, die während der Kunstkurse #pflegekunst entstanden sind. Das DUERER Team des Klinikums Nord zeigte die Ausstellung „Kunst kennt kein Alter“ mit emotionalen Fotoaufnahmen und Originaltönen, die die Bedeutung und die Wirkung von Kunsttherapie eindrucksvoll unterstrichen.
Expertinnen diskutieren die transformative Rolle von Kunst
Die Finissage bot eine Podiumsdiskussion mit drei führenden Expertinnen: Frau Dr. Christine Schwendner (bayerisches Ministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention), Frau Prof. Dr. Katrin Singler (Klinikum Nord, DUERER-Studie) und Frau Dr. Anette Scherer (Kulturgeragogin, KPZ Nürnberg), die tiefe Einblicke in die Verbindung zwischen Kulturgeragogik, Geriatrie und Gerontologie gaben.
Frau Dr. Schwendner würde sich später wünschen, dass es „einen Zugang zur Kunst an vielen Orten gibt“, um wirklich jeden zu erreichen und insbesondere Menschen mit Demenz die Möglichkeit zur kulturellen Teilhabe zu geben. Frau Prof. Dr. Singler betonte, dass Kunsttherapie in Bezug auf die Zielgruppe der multimorbiden Personen und Menschen mit Demenz nicht heilt, jedoch eine starke heilsame Wirkung hat und Frau Dr. Scherer hob hervor, dass „Kunst uns einfach stärker macht“ und somit als wesentlicher Bestandteil der Lebensqualität älterer Menschen angesehen werden sollte.
Nachhaltige Eindrücke und zukünftige Visionen
Ein zentrales Thema der Diskussion war die unerschöpfliche Natur der Kreativität, ein Gedanke, den Maya Angelou einmal mit den Worten „Kreativität kann man nicht aufbrauchen. Je mehr man sich ihrer bedient, desto mehr hat man“ auf den Punkt brachte. Diese Philosophie spiegelte sich in den zahlreichen Veranstaltungen und Workshops wider, die darauf abzielten, den Teilnehmenden nicht nur neue Fertigkeiten zu vermitteln, sondern auch ihre geistige Flexibilität und Ausdruckskraft zu fördern.
Als Abschluss der Veranstaltung wurden die Teilnehmenden zu einem geführten Ausstellungsrundgang eingeladen, der die künstlerischen Arbeiten und Projekte der Kooperationspartner präsentierte.
Die Kunstaktionswochen haben eindrucksvoll bewiesen, dass Kunst eine stärkende Rolle im Leben älterwerdender Menschen spielen kann und ein mächtiges Werkzeug zur Verbesserung ihrer Lebensqualität darstellt. Sie haben gezeigt, dass durch kreative Angebote und kulturelle Teilhabe echte Veränderungen im Alltag und in der Betreuung älterer Menschen erzielt werden können.
Wir freuen uns darauf, auch im nächsten Jahr inspirierende Projekte fortzuführen und noch mehr Menschen durch die Kraft der Kunst zu erreichen und zu unterstützen.