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Filmdiskussion „Care ist mehr. Neue Wege im Sorgebereich“

<München> Zum Auftakt der Demenzwoche begrüßte Sabine L. Distler, Curatorium Altern gestalten die zahlreichen Gäste im Rio Filmpalast zur Filmvorführung und -Diskussion des Dokumentarfilms – CARE IST MEHR. NEUE WEGE IM SORGEBEREICH.

Der Film beleuchtete die Versorgung älterer Menschen aus einem neuen Blickwinkel und zeigte alternative Perspektiven auf, die über den bekannten Notstand hinausgehen. Das Hauptaugenmerk lag darauf, die Bedürfnisse der Menschen wieder in den Mittelpunkt zu stellen und innovative Ansätze im Sorgebereich aufzuzeigen.

Nach der Filmvorführung moderierte Christine von Preyss (RETLA e.V.) mit Anne Frisius (Regisseurin und Filmemacherin), Brigitte Bührlen (WIR!Stiftung), Claudia Hemo (Münchner Pflegebörse) und Gabriele Kuhn (Fachstelle für Demenz und Pflege Oberbayern) sowie den Besucher/-innen im Kino eine angeregte Diskussion.

ZITATE AUS DER FILMDISKUSSION

An verschiedenen Stellen im Film wird deutlich: Pflegebedürftige und ihren Angehörigen sind nicht im Mittelpunkt des Systems. Mehr positive Modelle für Teilhabe, Mitverantwortung und Lebensqualität in einer alternden Gesellschaft sind von Nöten. (Christine von Preyss, Retla e.V.)

„84 % der Pflegebedürftigen werden zu Hause gepflegt. Warum lassen wir die Erfahrung von vielen pflegenden Angehörigen so brachliegen? Warum haben WIR als pflegende Angehörige nirgends Mitspracherecht? (Brigitte Bührlen, WIR!Stiftung)

Wir müssen uns auch für die Zukunft damit auseinandersetzen, dass nicht alles über Versorgungsmechanismen funktioniert. Wir müssen auch schauen, dass wir uns solidarisch unterstützen und gegebenenfalls müssen wir auch tiefer in die Tasche greifen für Pflegeleistungen. (Gabriele Kuhn, Fachstelle für Demenz und Pflege Oberbayern)

Die Bedingungen sind in der Pflege immer noch schrecklich. Wir müssen dringend etwas ändern. Andere Länder sind den Weg bereits gegangen. Ja – dort ist die Mehrwertsteuer höher. Doch Pflege muss uns das MEHR wert sein. (Anne Frisius, Regisseurin)

Wir brauchen neue Ansätze und Lösungen für das CARE Dilemma. Es kann nicht sein, dass wir einfach nur sagen – wir brauchen mehr Ehrenamtliche. (Claudia Hemo, Münchner Pflegebörse)

Mehr Informationen zu Anne Frisius, RETLA e.V., Fachstelle für Demenz und Pflege Oberbayern, Münchner Pflegebörse, WIR!Stiftung.

Die kostenfreie Filmvorführung und Diskussion wurde durch die Landeshauptstadt München, der Stiftung Altenhilfe der Stadtsparkasse München  und der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt gefördert.